Der Bodenlehrpfad

Der Bodenlehrpfad befindet sich in einer markanten Region des Rothaargebirges, im Quellgebiet von Sieg, Lahn und Eder. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt von Geologischem Dienst Nordrhein – Westfalen und dem Regionalforstamt, mit dem Ziel geologische Sehenswürdigkeiten entlang des Rothaarsteiges zu erschließen. Die Art des Lernens wird durch den Slogan ,,Boden– sehen, begreifen, erleben” deutlich. Der Lehrpfad führt über eine Länge von 6 km um das Forsthaus Hohenroth. Hier werden durch speziell angelegte Schürfgruben und Geländeschnitte vielfältige Bodengesellschaften gezeigt, die sich im Laufe von Jahrhunderten in dieser Region gebildet haben. Neun sehr anschaulich gestaltete Informationstafeln mit Texten, Bildern, Bodenkarten, graphischen Veranschaulichungen, Kurzinformationen und kleinen Experimenten, geben Aufschluss über das komplexe Ökosystem Boden.  Die meisten Böden dieser Region haben sich durch Fließerden entwickelt. Sie bestehen aus Verwitterungsmaterial der Untergrundgesteine und angewehtem Löss. Beide Komponenten flossen in sommerlichen Auftauphasen während der jüngeren Eiszeit (endete vor 10.000 Jahren) als eine Art wässriger Brei über den Dauerfrostboden langsam Richtung Tal. Aber nicht nur die Entstehung der Böden ist Gegenstand des Lehrpfades. Thematisiert werden auch:

  • Böden als Lebensgrundlage
  • Gesteine als Grundlagen des Bodens
  • Boden – Spiegelbild vieler Faktoren (Klima, Wasser, Gelände,
  • Mensch, Tier, Pflanze usw.)
  • Moore als ganz besondere Böden

  • Folgende Böden kann man entlang des Lehrpfades sehen:

  • Braune Böden (sichtbar durch Orkan Kyrill)
  • Braunerde (Boden mit Wasserreserve)
  • Stauwasserboden (mal nass, mal trocken)
  • Grundwasserboden (ständig reichlich Wasser)
  • Moor (Boden aus toten, vertorften Pflanzen)
  • Auenboden (von der Eder angeschwemmt)
  • Steinbruch (400 Mio. Jahre alte Gesteine)
  • Bodenversauerung (mit bloßem Auge erkennbar)
  • Baumwurzeln (gut ernährt und fest verankert)

  • Didaktische Hinweise zum Bodenlehrpfad

    Für Schulklassen empfiehlt es sich, den Lehrpfad mit fachgerechter Führung in voller Länge kennenzulernen. Bei speziellen Themen und Vorhaben können aber auch einzelnen Stationen aufgesucht und vor Ort Experimente durchgeführt werden. Dies bietet sich auch bei dem lokal eher seltenen Bodentyp Moor im Bereich des Ederbruches an, was durch den Weg zwar erschlossen ist, von diesem aber nicht abgewichen werden sollte. In manchen Bereichen des Ederbuches ist die Torfschicht bis 1,5 m angewachsen. Nur wenige Bäume wie die Erle oder die Moor-Birke sind an so extrem nasse Standorte angepasst. Aufgrund ihrer geringen Verbreitung und ihrer oft seltenen Pflanzen- und Tierarten zählen Niedermoore zu den besonders schützenswerten Böden und Lebensräumen.