Der Vogelpark Herborn–Uckersdorf (Hessen)
Mit freundlicher Genehmigung von Teja Radenbach
Allgemeines
Der Vogelpark Herborn–Uckersdorf existiert seit 1966 und umfasst ein Areal von einem Hektar. In Zukunft soll der Park aber erweitert werden. Rund 100 Tierarten aus aller Welt, vorwiegend aber Vögel, können hier besichtigt werden. Viele der Arten haben sich bereits fortgepflanzt oder vermehren sich sogar regelmäßig im Park. Der Vogelpark versteht sich als Naturerlebniszentrum mit der Zielsetzung auf ökologische Zusammenhänge in der Natur aufmerksam zu machen. Die Besucher sollen für die Schönheit der Tier– und Pflanzenwelt und ihrer natürlichen Lebensräume begeistert werden. Die Vögel werden in Gehegen und Volieren gehalten, die nach Größe und Bedürfnissen der einzelnen Arten angelegt sind. Die Voliere sind teilweise begehbar und abwechslungsreich bepflanzt. Hier können neben afrikanischen Hornvögeln, australischen lachenden Hänsen, roten Ibissen, asiatischen Beos, Rotschnabelkittas und Satyrtragopanen noch viele andere Exoten beobachtet werden. In naturnahen Freilandterrarien sind einheimische Ringel– und Würfelnattern, die Europäische Sumpfschildkröte und verschiedene Froschlurche, Molche und Libellen zu sehen. Ein Streichelgehege mit Zwergziegen, Hühnern, Tauben, Kaninchen, Meerschweinchen und einem als Büro eingerichteten Mäusezimmer stellen den lebendigen Kontakt zu den Tieren her.
Mit freundlicher Genehmigung von Teja Radenbach
Der abwechslungsreich gestaltete Park wird durch einen verschlungenen Pfad erschlossen. In den Sommermonaten wächst hier eine üppige Vegetation, die auch Möglichkeiten bietet, Insekten, wie Honig- und Wildbienen, Schmetterlinge oder Waldameisen zu beobachten.
Während der Sommermonate fliegen überall in den Bäumen des Parks zahlreiche bunte, z. T zahme Papageien herum.
Didaktische Hinweise
ür Schulklassen bietet sich der Park als außerschulischer Lernort besonders durch seine abwechslungsreiche Gestaltung und die viele Tierarten an, die zu eigenständigen Entdeckungen anregen. Um Kindern und Jugendlichen anschaulich naturkundliche Themen und die Schwerpunkte des Parks zu vermitteln, besteht die Möglichkeit, an zoopädagogischen Themenführungen1 teilzunehmen. Folgende Themen werden angeboten:
→ Einführung in die Welt der Kriechtiere und Lurche
→ Kommunikation im Tierreich
→ Anpassungen an Lebensraum und Lebensweise
→ Wir unterscheiden Wirbeltiere
Täglich wird die Führung ,,Mit dem Tierpfleger unterwegs” angeboten. Diese beinhaltet die Stationen:
1. Störche / Enten
2. Papageien
3. Schneeeulen
4. Lisztaffen.
Hierbei werden die Tiere gefüttert und es werden zusätzlich Informationen altersgerecht gegeben.
Außerdem kann eine Vogelpark–Safari gebucht werden. Attraktiv für Schulklassen sind die Vogelpark–Detektivbögen. Hier bietet sich für die SchülerInnen die Möglichkeit den Vogelpark z. B. in Kleingruppen eigenständig zu erkunden. Die Bögen beinhalten verschiedene Wissens- und Beobachtungsaufgaben sowie Lückentexte. Die Fragen reichen vom Aussehen der Füße von Papageien über die Frage, warum Entenfedern nicht nass werden, bis hin zu der Frage, welches das kleinste Säugetier Europas ist. Dadurch wird eine intensive Auseinandersetzung mit den Tieren im Park ermöglicht und deren Besonderheiten bzw. Wissenswertes über Morphologie oder Verbreitungsgebiete herausgestellt.
Mit freundlicher Genehmigung von Teja Radenbach
Zur Beantwortung der Aufgaben können auch die zahlreichen Informationstafeln herangezogen werden. Diese informieren über die Themen:
→ Wanderer zwischen Europa und Afrika
→ Brutplatz und Unterschlupf zum Wohlfühlen
→ Leben vor der Haustür
Daneben gibt es interaktive Möglichkeiten, wie eine Schautafel ,,Wer ist wer” in der Vogelwelt, mit Tastenbetätigung und Ratemöglichkeiten über einheimische Gehölze, die ein spielerisches Lernen fördern.
Mit freundlicher Genehmigung von Teja Radenbach
Der Vogelpark Uckersdorf bietet also für Schulklassen eine gute Gelegenheit, viele verschiedene Tierarten kennenzulernen und sich mit den Zusammenhängen in der Natur auseinanderzusetzen. Für eigenständiges, konstruktives Lernen sind die Detektivbögen geeignet. Die Bögen können z. B. durch von der Lehrkraft entwickelte Erkundungs- und Beobachtungsaufgaben ergänzt werden. Als Beobachtungsobjekte sind z. B. die Papageien zu nennen, die allein durch ihre Farbenpracht beeindrucken oder die Weißstörche. Bestenfalls entscheiden die Gruppen für sich, mit welchen Tieren sie sich genauer beschäftigen möchten. Die von den Gruppen zu untersuchenden Tierarten sind dann eine gute Grundlage für die spätere Nachbereitung im Unterricht.